Trotz der raschen Einführung digitaler Werkzeuge in der Fertigung in den letzten zehn Jahren ist die Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) den digitalen HMIs, die Mitte der 1990er Jahre aufkamen, erstaunlich ähnlich geblieben. Traditionelle, "gesperrte" HMIs schaffen Informationsengpässe, die die Effizienz behindern und den Datenzugriff einschränken. Außerdem handelt es sich bei HMIs oft um feste Systeme, die nur selten aktualisiert werden und nicht konfigurierbar sind. Die Einschränkungen des bestehenden HMI-Designs führen zu redundanten Eingaben durch den Bediener, zu isolierten Daten und zu der Frustration, sich durch mehrere Bildschirme bewegen zu müssen, um die Arbeit zu erledigen - was letztendlich die Produktion verlangsamt und wertvolle Erkenntnisse verdeckt. Wir brauchen einen neuen Ansatz, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt und eine nahtlose Interoperabilität fördert.

Bestehende HMI-Systeme stehen vor zwei großen Herausforderungen. Erstens haben sie keinen Zugriff auf Betriebsdaten. Dieser wertvolle Platz auf der Maschine ist für die Steuerung reserviert. Die Bediener müssen Arbeitsaufträge auf Papier, USB-Sticks und andere externe Daten mitbringen, um ihre Arbeit zu erledigen. Zweitens berücksichtigen herkömmliche HMIs oft nur unzureichend die Erfahrungen des Bedieners. Komplexe Parameterkonfigurationen, schwierige Fehlerbehebungsverfahren, lange Einarbeitungszeiten und eine unzureichende Kommunikation zwischen den Schichten tragen gemeinsam zu einer verminderten Produktivität und einer erhöhten Fehlerwahrscheinlichkeit bei.

Zusammensetzbare HMIs: Ein neues Paradigma

Composable HMIs stellen einen bedeutenden Fortschritt dar, da sie eine noch nie dagewesene Interoperabilität zwischen maschinellen und menschlichen Prozessen fördern. Dieser zukunftsweisende Ansatz für HMI bettet Composable Apps in eine herkömmliche HMI ein und ermöglicht eine bidirektionale Kommunikation zwischen Steuerungssystemen und Apps. Dieser moderne Ansatz ermöglicht es den Herstellern, HMIs auf bestimmte Arbeitsabläufe, Rollen und Prozesse zuzuschneiden, was zu einer intuitiveren und effizienteren Benutzererfahrung führt. cHMI bietet eine einheitliche Benutzeroberfläche, die MES, CMMS, Arbeitsanweisungen und Wartungsverfahren mit Steuerungen, Echtzeit-SPS-Kommunikation und Maschinenprogrammen integriert.

Warum sollten Sie kompatible HMIs einsetzen?

  • Verbesserte Arbeitsabläufe: Weniger Zeit für den Wechsel zwischen Systemen bedeutet mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe.

  • Fehlervermeidung: Durch die Möglichkeit, Parameter direkt von Plattformen wie Tulip aus einzustellen, minimieren Composable HMIs das Risiko von Transkriptionsfehlern und verbessern die Datengenauigkeit und -zuverlässigkeit drastisch.

  • Tiefere Einblicke: Composable Systeme brechen diese Datensilos auf und bieten eine einheitliche Sicht auf menschliche und maschinelle Daten. Diese umfassende Perspektive ermöglicht es Herstellern, tiefere Einblicke in ihre Abläufe zu gewinnen, Trends leichter zu erkennen und wirklich datengesteuerte Entscheidungen zu treffen.

  • Kürzere Schulungszeiten: Standardisierte Benutzeroberflächen (UIs) für alle Maschinen vereinfachen die Bedienerschulung, verkürzen die Lernkurve und beschleunigen die Beherrschung der Technik.

  • Beschleunigte Fehlersuche: Composable HMIs können fortschrittliche Technologien integrieren, wie z.B. KI-gesteuerte Chatbots, die auf der Grundlage von Maschinenhandbüchern trainiert wurden und eine viel schnellere und effektivere Fehlerbehebung ermöglichen.

Applications und Partnerschaften in der realen Welt

Tulip arbeitet bereits mit führenden Partnern zusammen, um zu zeigen, wie Composable HMIs in verschiedenen Branchen eingesetzt werden:

DMG MORI: Die vorgefertigten Apps von Tulip auf DMG MORI CELOS-X beschleunigen die betriebliche Digitalisierung und bieten den Bedienern eine intuitive, maschinenspezifische Anleitung.

https://tulip.widen.net/content/upucqrkeqh

Rockwell Automation: Tulip auf Rockwell Automation Optix erweitern die Maschineneinrichtung, beseitigen Datensilos und erfassen kontextbezogene Daten über eine einheitliche, menschenzentrierte Schnittstelle.

https://tulip.widen.net/content/yebhjulpn1

Induktive Automatisierung (Zündung): Tulip erweitert SCADA/DCS-Systeme mit intuitiven HMIs für ältere Maschinen und rationalisiert die Einrichtung, das Arbeitsauftrag und die Datenerfassung bei Ausfallzeiten.

https://tulip.widen.net/content/hhbbmoqfhi

Mitsubishi Electric (ICONICS): Tulip auf Mitsubishi HMIs ersetzen über die ICONICS-Integration siloartige Datenquellen durch betrieblich kontextualisierte Maschinendaten. Diese Integration ermöglicht auch automatisierte Aktionen, wie z.B. die Aufforderung an die Bediener, nach den Gründen für einen Maschinenstillstand zu fragen, wenn ein Not-Aus ausgelöst wird.

https://tulip.widen.net/content/bpmqikrwxc

Sartorius: Sartorius geht eine Partnerschaft mit Tulip ein, um seine Automatisierungsplattform Biobrain mit kompatiblen HMIs zu erweitern, mit dem Ziel, die biopharmazeutische Produktion zu revolutionieren. Diese Zusammenarbeit wird den Kunden von Sartorius robuste digitale Lösungen für die Inbetriebnahme, den Betrieb und die Wartung ihrer Anlagen bieten, die digitale Transformation unterstützen und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleisten.

https://tulip.widen.net/content/k66j41l36o

Honeywell: Tulip kombiniert mit Trackwise DigitalMES, QMS), integriert QMS, MES und Frontline Apps für eine komplette eDHR und Qualitätslösung.

https://tulip.widen.net/content/7zazmgk6kk

Composable HMIs verändern die Fertigungslandschaft, indem sie die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in den Vordergrund stellen und traditionelle Datenbarrieren überwinden. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Automatisierungs- und Technologieanbietern ermöglichen Unternehmen wie Tulip den Herstellern, ein neues Maß an Effizienz, Produktivität und Einblick zu erreichen.

Die Zukunft der HMI ist da, und sie ist kompositionsfähig.